Jugend debattiert

Der Bundeswettbewerb „Jugend debattiert“ ist das größte privat-öffentlich finanzierte Projekt zur sprachlichen und politischen Bildung in Deutschland und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Nach dem bundesweiten Start 2002 wurde der Wettbewerb erstmals 2003 in Schleswig-Holstein durchgeführt. Seitdem haben sich immer mehr Lehrkräfte zum Jugend debattiert-Schülertrainer für Sek I und Sek II ausbilden lassen. Im Jahre 2009 fand Jugend debattiert zum ersten Male am Carl-Jacob-Burckhardt Gymnasium statt.

An der Idee des Wettbewerbs ist besonders reizvoll, dass nicht nur leistungsstarke, sondern auch vermeintlich leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler gefordert und gefördert werden können, da die „Spielregeln“ des Wettbewerbs erst gemeinsam erlernt werden müssen. Der Wettbewerb wird jedes Jahr zunächst auf Schulebene in Projektform durchgeführt, aber auch mit dem normalen Unterricht verknüpft. Die Jugendlichen lernen anhand aktueller Streitfragen die Regeln und Techniken einer Debatte kennen und treten nach der Ausbildung gegen Debattanten anderer Schulen in Schleswig-Holstein an. Je nach Erfolg führt der Weg sogar bis in das Bundesfinale nach Berlin. Auf die Sieger der jeweiligen Wettbewerbsstufen wartet neben dem persönlichen Erfolg eine qualifizierte Schulung durch erfahrene und professionelle Rhetorik-Trainer. Zunächst findet nach erfolgreicher Durchführung des Schulwettbewerbs jedes Jahr die Fahrt zum Regionalfinale nach Ahrensburg statt, bei der zusätzlich Schülerinnen und Schüler als Juror für die Regionalentscheide teilnehmen.

Da Jugend debattiert zunächst im Klassenverband unterrichtet wird, profitieren alle Kinder von den zusätzlichen erworbenen kommunikativen Fähigkeiten und der (politischen) Urteilsbildung. Als positiver Nebeneffekt sei noch zu erwähnen, dass die Schülerinnen und Schüler z.B. für Klausuren und Prüfungen mehr Sicherheit gewinnen und im Rahmen von Jugend debattiert den Schulalltag ein Stück weit mitgestalten können. Jugend debattiert ist schon vielfach ausgezeichnet worden und wird vom Ministerium für Bildung und Wissenschaft des Landes Schleswig-Holstein als wichtiger Baustein der Schulentwicklung ausdrücklich unterstützt und gefördert.

Projektverantwortlicher: Erik Larsen

Lübecker Debattiermeisterschaften

Jedes Jahr im März treten Schüler:innen der Lübecker Gymnasien im Finale bei der Debattiermeisterschaft im Bürgerschaftssaal im Rathaus gegeneinander an.

Die Meisterschaft wird unter dem Reglement des British Parliamentary Style ausgetragen, das wesentlich strenger ist als die Form in unseren Parlamenten. Das bedeutet aber nicht, dass die Debatten ruhiger verlaufen. Leidenschaftlich, scharfzüngig und mit Witz vertreten die Jugendlichen ihre Positionen zu aktuellen Themen der Zeit.

Auf die Meisterschaft vorbereitet wird sich mit einem Rhetorik-Stipendium, das von der Michael-Haukohl-Stiftung finanziert wird. Bis zu vier Schüler:innen der Oberstufe aus den verschiedenen Lübecker Gymnasien üben unter professioneller Anleitung über einen Monat an mehreren Wochenenden die Technik des Debattierens.

Wie formuliere ich einen Regierungsantrag, wie baue ich meine Argumente logisch auf, wie gehe ich mit Zwischenrufen um – das alles muss intensiv trainiert werden und fordert die Jugendlichen außerordentlich. Schlussendlich erfahren sie erst per Los am Tag der Meisterschaft, ob sie die Regierungsseite oder die Opposition vertreten.

Die Jury, die sich aus Mitgliedern der Michael-Haukohl-Stiftung und Persönlichkeiten der Stadt zusammensetzt, wird dieses Jahr prominent verstärkt durch den Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, Jan Lindenau.