30 spanische Gastschülerinnen und Gastschüler aus Madrid am CJB

UNESCO Projekt Schule

30 spanische Gastschülerinnen und Gastschüler aus Madrid am CJB

Fast wäre wieder ein Streik dazwischengekommen, aber zum Glück konnten unsere Gäste aus Madrid am 22. April bei sommerlichen 20°C und mehr als pünktlich am Lübecker Hauptbahnhof ankommen, wo sie freudig von ihren Gastfamilien begrüßt wurden. Es folgte sogleich eine „Familienzeit“, die manche an der Ostsee, im Hansapark, auf Familienfesten o.ä. verbrachten. Am Montag begrüßte unsere Schulleiterin, Frau Korkmaz, die spanischen Schülerinnen und Schüler, ihre beiden Lehrkräfte und die deutschen Gastgeberinnen und Gastgeber in der Mensa. In wechselnden Tischgruppen wurden anschließend verschiedene Themen besprochen und sich über die ersten Eindrücke von Lübeck und Umgebung und dem Leben in Deutschland ausgetauscht.

Nachdem die spanischen Lehrkräfte uns im Januar Cha-Cha-Cha beibrachten, erfolgte in unserer Turnhalle (dank Frau Berlingen) ein Crashkurs Discofox. Danach gingen die deutschen Schülerinnen und Schüler wieder in ihren regulären Unterricht und die spanischen Gäste erwartete man im Lübecker Rathaus zum Empfang im beeindruckenden Audienzsaal. Auf der anschließenden Stadtrallye sammelte jede Kleingruppe Eindrücke von unserer schönen Hansestadt, die sich zwar deutlich kühler als Madrid (9°C vs. 30°C), aber zumindest auch mit Sonne präsentierte.

Am Dienstag bekamen die spanischen Gäste einen Eindruck vom Unterricht am CJB und anschließend fuhren wir alle zusammen nach Travemünde, wo sich für manche sogar der Delphin „Delle“ zeigte. Das Wetter lud zwar definitiv nicht zum Baden ein, aber manche Mutige tauchten immerhin ihre Füße in die frische Ostsee.

Am Mittwoch stand wieder Unterricht und eine Plakaterstellung über Lübeck auf dem Programm. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Mensa erwartete uns dann das Europäische Hansemuseum. Ein Teil der Gruppe besuchte auch noch den Petri-Turm und genoss den Ausblick über Lübeck, bevor es dann im Hagel zum anderen Ende der Altstadt ging.

Natürlich stand auch ein großer, gemeinsamer Ausflug nach Hamburg auf dem Programm, wo es in Kleingruppen durch die Stadt, mit der Fähre von den Landungsbrücken zur Elbphilharmonie ging, und anschließend auch auf deren Aussichtsplattform. Der Besuch im Hamburger Dungeon war auf Grund von schneller und zum Teil altmodischer Sprache für die spanischen Gäste nicht so gewinnbringend, aber viel Spaß hatten trotzdem alle in der großen Hafenstadt Hamburg. 

Am Freitag erlebten alle einen „ganz normalen“ Schultag mit seinen Alltagsroutinen und Unterrichtserlebnissen. Am Abend kamen dann alle Gastfamilien und ihre Gäste, alle spanischen Lehrkräfte und ihre Madrider Kollegen in der Mensa zum „Bunten Abend“ zusammen. Ein vielfältiges und leckeres, von den Familien und Lehrkräften zusammengestelltes, Buffet erwartete uns. Hierbei war es durchaus amüsant zu beobachten, dass die Deutschen als erstes zu den „herzhaften“ Leckereien griffen und die Spanierinnen und Spanier hingegen zu den „süßen“ Köstlichkeiten. Während dies für uns „Deutsche“ eine normale Zeit zum Abendessen war, ist 18:30/19 Uhr durchaus eine Zeit der „merienda“ (Nachmittagssnack) in Spanien, bevor man dort gegen 21/22 Uhr zu Abend isst.

Diese kleinen kulturellen Unterschiede, genauso wie deutsche Besonderheiten (z.B. Apfelschorle oder chlorfreies Wasser) aber vor allem die vielen schönen, gemeinsamen Momente bleiben hoffentlich noch lange im Gedächtnis.

Nach einem weiteren „Familientag“, den alle bei tollem Wetter nochmals sehr genießen konnten, haben wir unsere spanischen Freunde am Sonntag, d. 30.4.23 (unter zum Teil etlichen Tränen) am Lübecker Hauptbahnhof wieder verabschiedet. Die Lust nach Spanien zu reisen, die neu entstandenen Freundschaften und generell die Offenheit gegenüber anderen Kulturen bleiben uns allen hoffentlich lebenslang erhalten.

¡Gracias por participar!

(Text & Bilder: Susanne Boysen)